Wölfe & Kojoten

Wölfe
& Kojoten

Wolfs- & Kojotensicherheit in Kanada – Unterschiede kennen, Risiken respektieren

Wölfe sind scheu und selten zu sehen. Kojoten hingegen haben gelernt, mit uns zu leben – sogar in Städten. Ob auf abgelegenen Wanderwegen oder beim Spaziergang durch den Stanley Park: Wer weiß, wie man sich gegenüber Kojoten und Wölfen richtig verhält, ist klar im Vorteil.

Wölfe und Kojoten – was sie unterscheidet

Wölfe leben meist in Rudeln, sind sehr scheu und meiden den Kontakt mit Menschen. Die meisten Reisenden werden in Kanada nie einen sehen. Begegnungen sind extrem selten und verlaufen in der Regel nicht aggressiv – ihre Größe und Kraft verdienen jedoch Respekt.

Kojoten hingegen sind anpassungsfähig und weit verbreitet. Sie sind mittlerweile auch in urbanen Grünzonen anzutreffen, besonders im Stanley Park von Vancouver und angrenzenden Stadtteilen. Ursprünglich menschenscheu, zeigen sie zunehmend vertrautes Verhalten – mit teils ernsten Folgen.

Kojote mit dichtem Winterfell blickt über die Schulter auf dem Icefields Parkway – Hinweis auf Wildtiersichtungen auch in abgelegenen Regionen Kanadas

Ein einzelner Kojote trottet über den Icefields Parkway und blickt wachsam zurück. Mit seinem dichten Fell erinnert er an einen Fuchs. Doch auch fernab der Städte sind diese Tiere präsent – besonders im Winter. © Rogier Gruys

Kojoten im Stanley Park – ein reales Stadtproblem

Im Stanley Park leben ganzjährig Kojoten. Man sieht sie kaum – aber sie sehen uns.

Im Frühling und Sommer ziehen Kojoten ihren Nachwuchs auf. Sie sind dann öfter am Tag aktiv, besonders wachsam und verteidigen ihr Revier gegen Hunde. In dieser Zeit werden teils Wanderwege gesperrt, um Jungtiere zu schützen.

Im Frühherbst verlassen die jungen Kojoten ihr Familienrevier und suchen eigenes Gebiet. Diese Abwanderungszeit bringt mehr Sichtungen und kühnes Verhalten mit sich.

Im Jahr 2021 spitzte sich die Lage zu. Dutzende Menschen wurden über Monate hinweg gebissen, Haustiere angegriffen – teils mitten am Tag. Die Ursache: Futtergewohnheiten durch Menschenkontakt.

Die Konsequenzen:

  • Vollsperrung des Parks
  • 11 Kojoten mussten getötet werden
  • Geschäftliche Verluste
  • Breite öffentliche Sorge

Keine Fütterung – aus Sicherheitsgründen und gesetzlich verboten

Kojoten mit Futter anzulocken (ob bewusst oder unbewusst) führt dazu, dass sie Menschen mit Nahrung verknüpfen. Das macht sie dreister – und am Ende gefährlich.

  • Füttern von Wildtieren ist verboten und kann in Vancouver mit bis zu 500 Dollar Bußgeld geahndet werden.
  • Auch Essensreste auf Wegen, offene Snacks oder schlecht entsorgter Abfall gelten als Verstöße.
 Warnschild im Stanley Park weist auf Fütterungsverbot für Wildtiere wie Kojoten und Waschbären hin – Teil der Aufklärung nach Vorfällen 2021

Ein deutliches Hinweisschild im Stanley Park: Wildtiere nicht füttern! Was gut gemeint ist, führt zu gefährlichem Verhalten – wie die Angriffsserie von 2021 gezeigt hat.

Bitte Wildtiere nicht füttern.
Kojoten, Waschbären und andere Wildtiere sind keine Haustiere – sie finden ihre Nahrung auf natürliche Weise. Bitte respektieren Sie ihren Lebensraum.

Das Füttern von Wildtieren ist verboten und wirkt sich negativ auf ihre Gesundheit und ihr Verhalten aus. Es kann zu aggressiven Begegnungen mit Menschen führen.
Vertreiben Sie Kojoten, um ihr Verhalten zu beeinflussen: Bleiben Sie standhaft, machen Sie Lärm, wirken Sie groß und bedrohlich.
Bei aggressivem Verhalten gegenüber Menschen informieren Sie bitte das Umweltministerium oder die Parkaufsicht (Park Rangers 604-829-9840)

Verhalten bei Kojoten – das sollten Sie tun

Wenn Sie einen Kojoten sehen:

  • Nicht wegrennen
  • Kinder und kleine Hunde sofort hochnehmen
  • Blickkontakt halten
  • Aufrichten, laut rufen
  • Mit Armen oder Kleidung winken
  • Langsam rückwärts gehen, nie den Rücken zudrehen

Wenn der Kojote aggressiv wird:

  • Selbstbewusst bleiben
  • Lärm machen
  • Mit Steinen oder Stöcken werfen
  • Niemals kauern, weglaufen oder sich still zurückziehen
Hinweisschild im Stanley Park mit Verhaltensregeln bei Kojotensichtung – praktische Tipps für mehr Sicherheit in Vancouver

Kojoten im Stanley Park. Was tun, wenn man einem Kojoten begegnet? Dieses Schild im Stanley Park erklärt es klar: stehenbleiben, nicht wegrennen und dem Tier zuwenden, Lärm machen und mit den Armen wedeln. Aufklärung schützt Mensch und Tier – besonders im urbanen Raum.

Schutz für Haustiere und Kinder

Kojoten reißen gelegentlich kleine Hunde – auch angeleinte! Besonders in der Nähe von Wurfplätzen sind sie sehr wachsam.

  • Hunde nur in ausgewiesenen Zonen frei laufen lassen
  • Hauptwege nutzen
  • Dichte Büsche meiden
  • Kinder nie aus den Augen lassen, besonders in bekannten Kojoten-Gebieten

Außerhalb des Stanley Park

Vancouver ist kein Einzelfall. Auch in anderen Städten kam es zu Vorfällen:

  • Burnaby – Ein sechsjähriges Mädchen wurde auf einem Festival gebissen
  • Mission – Sieben Angriffe innerhalb von 24 Stunden
  • Richmond, North Vancouver, Surrey – wiederholte Angriffe auf Haustiere

In nahezu allen Fällen lag die Ursache in Futtergewohnheiten. Auch gut gemeinte Fütterung schadet letztlich den Tieren – und der Öffentlichkeit.

Wölfe in Kanada – selten, aber wissenswert

Wölfe leben in abgelegenen Regionen West- und Nordkanadas, meist im Rudel. Sie meiden den Menschen, können aber Hunde angreifen, wenn sie sich bedroht fühlen. Wölfe sind groß (bis zu 50 kg) und könnten sich verteidigen, wenn sie überrascht werden.

Verhalten in Wolfsgebieten:

  • Hunde stets anleinen
  • Kein Futter offen herumliegen lassen
  • In Gruppen reisen, Lärm machen

Wenn ein Wolf näher kommt:

  • Aufrichten, laut werden, nicht wegrennen, langsam zurückziehen

Sicherer Abstand zu Wildtieren

Wildlife viewing distance chart for bears, cougars, wolves, elk, moose, and sheep in Canada

Diese Grafik veranschaulicht empfohlene Mindestabstände: 100 Meter zu Bären, Wölfen und Pumas – 30 Meter zu Elch, Hirsch und Schaf. Abstand schützt Tiere und Menschen. © Parks Canada